16. Juli 2018

„Gästeführer-Zertifizierung sinnvoll“ – KBB-Roadshow in Fritzlar


Im hessischen Fritzlar informierte Antje Kahnt, Mitglied der Kommission für Berufliche Bildung (KBB) rund 25 Teilnehmer über das Ausbildungsmodell des BVGD. Dabei nannte sie Argumente, warum eine Gästeführer-Zertifizierung nach europäischem Standard Sinn macht. Als BVGD-Mitgliedsverein startet die Stadtführergilde Fritzlar e.V. Ende August eine „Gästeführer-Grundschulung“. Außerdem will sie bereits aktiven Gästeführern Fortbildungen anbieten, damit sie die höchste Stufe des verbandsinternen Qualifizierungssystems erreichen.

Antje Kahnt zeigte sich erfreut über den freundlichen Empfang und den professionellen Rahmen, in dem sie im Frühjahr das BVGD-Qualifizierungsmodell für Gästeführer nach DIN EN 15565 vorstellte. „Wir freuen uns, wenn jetzt viele der aktiven Guides die Fortbildungen bis zur Zertifizierung angehen und die Nachwuchsgästeführer gleich bis zum „Meisterbrief“ bei der Stange bleiben“, so Kahnt.

Vertreter der Stadtführergilde bedankten sich anschließend für den lebendigen und motivierenden Vortrag der Referentin: „Das war ein wichtiger Impuls für unser neues Ausbildungsprojekt – ein großes Projekt für so eine kleine Stadt! Das zeigen die Feedbacks der Teilnehmer und bereits vorliegende Anmeldungen.“ Unter den Teilnehmern war auch Petra Küsters, Magistra Artium in Kunstgeschichte und Pädagogik. Hauptberuflich arbeitet sie schon länger im Museum, auch als Gästeführerin. Trotzdem möchte sie die Qualifizierungsmaßnahme mitmachen. Über allgemeines Fachwissen hinaus erhofft sie sich dadurch mehr spezifische Kenntnisse über die Geschichte ihrer Stadt und neue Ideen für die Vermittlung: „Man lernt nie aus und kann vielleicht auch eingeschlichene Fehler im Umgang mit Gästen oder bei der Wissensvermittlung verbessern. Auch Konfliktmanagement bei schwierigen Gästen halte ich für eine unverzichtbare Kompetenz für Gästeführer“, so Küsters.

Von der Notwendigkeit einer Gästeführer-Zertifizierung mit Qualitätsstandard und -Siegel zeigt sich das Gilde-Mitglied jedenfalls überzeugt: „Denn dieser Beruf ist in Deutschland nicht geschützt und es gibt leider unzählige „schwarze Schafe“, die einem die Lust und Neugier auf eine fremde Stadt durch mangelndes Wissen oder eine langweilige Vortragsweise nehmen können“, meint Petra Küsters.  „Nur bei Leuten, die einen vorgegebenen Standard nachweisen, können Kunden sicher sein, dass sie eine gute Dienstleistung einkaufen.“

Lokalbericht über Fritzlarer Stadtführer

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