Deutschland führt erstmals eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung für barrierefreien Tourismus ein. Sie entstand im Rahmen des Projekts „Reisen für Alle“, das vom BMWi gefördert und vom Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) und NatKo betreut wird.
Das neue Kennzeichnungssystem liefert Informationen für Menschen unterschiedlicher Behinderungsgruppen. Die Grafik zeigt beispielhaft die Piktogramme, die Kooperationspartner zu ihren Angeboten verwenden können. Mitentwickelt haben das System Landesmarketing-Organisationen, Akteure im Tourismus und Betroffenenverbände. Es umfasst die gesamte touristische Servicekette und basiert auf klar definierten, unabhängig erhobenen Qualitätskriterien. Alle Partner im Tourismus können es nach entsprechender Prüfung aktiv nutzen.
Petra Hedorfer, die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) sagte zur Einführung: „Barrierefreiheit ist kein Luxusproblem, sondern eine Serviceaufgabe“, zumal der Tourismus eine der am stärksten wachsenden Branchen sei. „Aus diesen Chancen folgt auch Verantwortung für die Umwelt, für die Reisenden, für die Menschen in den bereisten Ländern“, so Hedorfer weiter.
Den letzten Meilenstein hat „Reisen für alle“ mit der Fertigstellung einer neuen webbasierten Datenbank im Oktober genommen. Sie soll dem Tourismus in Deutschland ermöglichen, mit Barrierefreiheit als Qualitäts- und Komfortmerkmal national und international zu punkten. Als erste deutsche Reiseregion hat Ostfriesland die offizielle Auszeichnung „Reisen für Alle“ erhalten.
Nach Angaben des DSFT leben in Deutschland etwa 10 Mio. Menschen mit einer Behinderung. Für sie sind detaillierte und verlässliche Informationen über die Nutz- und Erlebbarkeit touristischer Angebote eine wesentliche Grundlage für ihre Reiseentscheidung. (Bildrechte oben: DSFT – Reisen für Alle)